Tischsitten im Mittelalter- Benimmregeln-Geschirr

Versuche mal den Lückentext zu lösen, ist es Dir zu schwer sieh unterdemBankettbild nach(Bankett Karl V 1378 Paris).

Tischsitten im Mittelalter



Kein Manne von edlem Geblüt soll mit einem andern zusammen von einem                      essen. Beim Essen                    man nicht und auch nicht in das Tischtuch(man nimmt dafür seine Kleidung). Auch soll sich niemand während des Essens über die Schüssel legen und dabei wie ein                                  schnaufen und schmatzen. Wer mit dem Löffel seine Speise nicht aufnehmen kann, der schiebe sie nicht mit den                                darauf. Bevor man trinkt, wischt man den                                     ab, damit das Fett nicht in den Becher tropft. Man soll nicht gleichzeitig reden und                                     . Man stochere nicht mit dem Messer in den                                            herum. Auch ziemt es sich nicht, beim Essen auf den Tisch zu lümmeln. Beim Essen kratzt man sich nicht mit der bloßen                            , wenn es zum Beispiel an der Kehle juckt. Kann man es aber nicht vermeiden, so kratzt man besser mit seinem Gewand. Es ist unanständig, angebissenes                                   wieder in die Schüssel einzutunken. Auch der                                  , den man abgenagt hat, legt man nicht in die Schüssel zurück. Wer gerade Essen im Mund hat, der                              nicht wie ein Vieh. Jeder bringe sein eigenes              mit

Tischsitten im Mittelalter- Benimmregeln-Geschirr


(Bankett Karl V 1378 Paris).

Gesuchte Wörter:
rülpst, trinke, Hand, Zähnen, Löffel, Fingern, Messer,schnäuzt, Knochen, Schwein, Brot, Mund, essen,Teller,Händen,Schmatze

Benimmentwicklung

Im Frühmittelalter ging es noch ziemlich rau zu . Quellen berichten von Gelagen wie ihr sie von  Filmen her kennt. Es wurde irrsinnig  viel gegessen und getrunken, denn der Gastgeber wartete mit vielen Speisen auf (lieber mehr den besser) daher roch manches nicht mehr ganz so frisch .
Aber die Masse zählte, nicht die Qualität.
Auch das Verhalten ließ zu wünschen übrig, denn da die Männer unter sich waren (Frauen hatten Maß zu halten, d.h. satt essen nur in der Frauenkammer) ließen sie ihrem Überdruck( Gasen, Pup…), freien Lauf.

Als dann im 11. Jahrhundert Frauen(ja ja, die Frauen sind an vielem” Schuld “ auch daran ,daß die Männer lernten sich zu Benehmen)bei Tische zugelassen wurden, änderten sich auch die Ess- und Benimmregeln am Tisch.
Paare saßen nebeneinander und teilten sich die Schüssel und den Becher und bedienten sich gegenseitig.


 

Regeln

Auch “einige” Tischregeln wurden eingeführt.
Kommt Dir etwas bekannt vor?
Lümmle nicht rum,
Ellbogen vom  Tisch,
sprich nicht mit vollem Mund,
nicht schmatzen,
usw. Und noch eine Kleinigkeit:”
Deine Stellung ,dein Ansehen wird auch nach deinen Tischmanieren beurteilt!” Auch das hat sich in höheren Gesellschaftsschichten bis heute erhalten sind.
Hier sind einige Beispiele, Du kannst ja mal überlegen was heute noch gilt:
 Jeder hat sein eigenes Messer mitzubringen.
Der Rangniedere hat dem Höheren das bessere Stück zu reichen.
 Wasch dir die Hände vor dem Essen.
 Fange nicht an zu essen, bevor die anderen anfangen.
 Fasse nicht mit beiden Händen in die Schüssel und vermeide es – wenn sie zu heiß ist – darauf zu blasen um nicht  in das Essen zu spucken.
 Stopfe nicht ein zu großes Stück in den Mund.
 Trink oder sprich nicht mit vollen Mund.
 Schmatze nicht.
 Kratze Dich nicht am Leib oder Kopf.
 Pass auf, dass keine sechsfüßigen Tierchen an Dir herumkrabbeln.
 Wisch Dir den Mund ab, wenn du den Becher nimmst.
Wenn Du plötzlich niesen oder husten muss, lass allen freien Lauf, aber wende Dich ab.
 Auch wenn Dir ein Stück Deines Tischnachbarn besonders gefällt, nimm es nicht weg.
 Die Ellbogen soll man nicht aufstützen.
 Wenn Höhergestellte anwesend sind, die Beine nicht übereinander schlagen.
 Lasse etwas für die Armen übrig.
Es ist wenig schicklich sich die Finger abzulecken.
Nage nicht die Knochen mit den Zähnen ab oder mit den Fingernägeln. Aber du darfst sie mit dem Messer abkratzen.
Alles was sich an Abfall ansammelt (Brotkrusten, Käserinden, Obstschalen,
Knochen), leg in einen hierfür bereitgestellten Korb oder eine Schale, oder wirf die Knochen unter den Tisch, aber nahe an deine Füße und ohne jemanden zu verletzen.
(Also wie war das beim Rittermahl einfach die Knochen über die Schultern zu werfen???? Damals ein absolutes  NEIN auf Neudeutsch(Denglisch) :”NO GO”)
Und hier noch der Spruch für angehende Ritter:(Aus dem Ritterspiegel von J.Rothe um 1410)
„Zum siebten muß bei Tisch er sich gut benehmen können, tanzen und hofieren, auch soll er das Bredspiel (Schach) verstehen und alles, was ihn noch zieren mag.“

Weitere Regeln waren auch


Nicht zu hastig zu essen, das in mundgerechte Stücke geschnittene Fleisch mit drei Fingern aus der gemeinsamen Schüssel zu nehmen und auf eine eigens dafür gebackene Brotscheibe zu legen, Händewaschen vor und nach der Mahlzeit sowie das Gebet vor und nach dem Essen, oder sich nicht die Nase am Tischtuch zu schnäuzen(Hände daran abwischen war bis zur Wiederentdeckung der Servietten im 15.Jh meist ok)
 Die, zu dieser Zeit gültige Tischordnung musste genau eingehalten werden: Am oberen Ende eines breiten Tisches saß der Hausherr, an besonderen Tischen seine Familie und prominente Gäste. Die übrigen Gäste saßen auf einfachen Bänken längs der Wände. Daher der Name Bankett.
Ab dieser Zeit änderten sich auch die aufgetischten Speisen. Zählte vorher rein die( Menge )Quantität der Speisen, so wurde jetzt auch auf (die Güte)Qualität geachtet.
Wichtiges Requisit war das Prunkvoll verzierte Salzfass auf dem Tisch zum Würzen der Speisen.(Salz war damals höllisch teuer und selten)

Auf den Tischen waren doppelt gefaltete Tischtücher die mit Blumen bestreut wurden sehr beliebt.
Als Teller wurden auch oft Brotscheiben benutzt, die speziell dafür gebacken wurden.
Den Rest wie Messer und Löffel brachten die Gäste mit.
Wie wichtig solche Regeln wurden zeigt der „Ritterspiegel“, von Johannes Rothe (1410 geschrieben).
Die Gänge, die aus der Küche in den Speisesaal getragen wurden, wurden meist auf Platten oder in großen Töpfen serviert. Während man in armen Haushalten seine Portion häufig direkt vom Tisch aß, dienten in wohlhabenden Haushalten Scheiben aus altem Brot oder Teller aus Holz oder zunehmend auch Zinn als Unterlage für die einzelnen Portionen.

Gebrauch von Geschirr

Grundsätzlich waren aber auch reiche Haushalte bis ins 14. Jahrhundert arm an Geschirr. Am Brot wurden auch die Messer abgewischt, bevor man sich damit Salz aus dem Salzfässchen nahm oder das Messer an den Tischnachbarn weiterreichte.
Die mit Fett und Bratensaft getränkten Scheiben aß man am Ende der Mahlzeit auf oder verteilte sie in reichen Haushalten an die Bedürftigen.
Das kunstvolle Tranchieren einzelner Fleischstücke fand im Verlauf des Mittelalters zunehmend im Speisesaal statt und gehörte zu den unterhaltsamen Bestandteilen des Festmahls. Der Tranchierende zählte gewöhnlich zu den ranghöchsten der anwesenden Männer und stellte mit einem gewandten Vorgehen seine Kultiviertheit unter Beweis.
Von den Gästen erwartete man, dass sie ihr eigenes Messer mitbringen würden, um ihre Fleischportion feiner zu schneiden.
Nur hoch gestellte Gäste konnten erwarten, dass ihnen der Gastgeber ein Messer am Platz bereit legen würde.
Dagegen fand der Gast Löffel meist an seinem Platz vor. In sehr wohlhabenden Haushalten waren sie häufig aufwändig gearbeitet und wiesen gelegentlich Griffe aus Bergkristall, Elfenbein oder Perlmutt .
Wer sich die fettigen Finger an der Kleidung abwischte, hastig aß oder unmäßig trank, verstieß nicht nur gegen die guten Sitten: Die mittelalterliche Gesellschaft schloss vom Verhalten bei Tisch auf den Charakter und Stand eines Menschen.
Dies findet sich auch in mittelalterlichen Literatur wieder: In Joanot Martorells Roman „Tirant lo Blanc“ beweist der Eremit seine adelige Herkunft durch seine Tischetikette; in Konrad von Würzburgs Erzählung „Engelhart“ wird der als Gefährte gewählt, der mit höfischer Anmut den Apfel teilt. Benimmschriften wie das „Themophagia“ oder die „Disciplina clericalis“ des spanischen Hofklerikers Petrus Alfonsi, die beide im 12. Jahrhundert erschienen, halfen, das richtige Benehmen bei Tisch zu erlernen.
Wie wichtig das Thema war erkennt man daran, daß noch im 15. Jahrhundert Benimmschriften wie „S’envuivent les contenances de la table“ oder „Von tisch zucht“ der Augsburger Bürgerin Clara Hätzerlin mahnten, dass man sich nicht ins Tischtuch schnäuze oder zuerst in die Schüssel greife.
Quellen:Wikipedia/Günther Schiedlausky– Essen und Trinken ebenda, S. 10 

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