Heraldik kommt von Herold.
Der Ursprung liegt im französischen Wort -herault- ,niederländisch heraut,,angelsächsisch-herald-und auf Deutsch -Herold-.
Anfangs waren es eigentlich eine Art Boten, Männer die ihre Dienste den Ritter anboten. Später entwickelten sich daraus Spezialisten und Fachleute mit einem breitgefächerten Aufgabengebiet.
DER HEROLD
Im Mittelalter war es auf Turnieren die Pflicht des Herolds, von der Ankunft eines bekannten Ritters mit einem Signal (Trompete) zu künden, und anschließend das Wappen des Ritters zu beschreiben. Jede Familie hatte, was wenig bekannt war das Recht ein Wappen zu führen. Wappen waren bei vollgerüsteten Ritter wichtig, um Freund/Feind zu erkennen.. Die ersten Herolde gab es zur Zeit von Philipp Augustus, wo sie Namen der Turniersieger verkündeten.
Ab 1285 gab es sie offiziell.
Sie waren in den königlichen Abrechnungen eingetragen(Quelle dieses Berichtes : Heraldik: Ottfried Neubecker:):
“Immerhin weisen englische Ausgabenbelege für das Jahr 1290 auf einen “ König der Herolde “ in königlichem Dienst hin, und etwa vierzig Jahre danach taucht erstmals eine Amtsbezeichnung auf, wie sie später allgemein für die Herolde verwandt wurde. Ein Mann namens Andrew nannte sich zusätzlich „Norroy“ (Nordkönig) zu einer Zeit, als der gemeine Mann noch keinen Familiennamen, sondern nur einen Taufnamen zu haben pflegte.`
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Bis zum 14. Jahrhundert war weder ihre Funktion noch die Hierarchie genauer beschrieben. Ein Herold wurde meist nach einer Schlacht aus einer Reihe von Anwärtern(Persevanten,Heroldshelfern) ernannt und erhielt seinen Titel durch die Zustimmung der anderen Herolde und Wappenkönige(Verantwortliche für größere Bezirke, sog. Marken)
Um 1400 gab es zum Beispiel in Frankreich 18 Marken, mit einer nicht festgelegten Zahl von Heraldien (Gebiete für die der Herold zuständig war).Der Herold hatte den Adel zu zählen, die Wappenkunde zu pflegen und zu lehren, auf Turnieren die Teilnehmer anzukündigen und ihr Wappen zu blasonieren (beschreiben),eine der wichtigsten Aufgaben war aber die Identifizierung gefallener Adeliger auf dem Schlachtfeld.
Herolde waren Inhaber absoluter Vertrauenspositionen, wobei Ihre soziale Herkunft bedeutungslos war. Eine der wenigen Ausnahmen in denen das Standessystem durchbrochen werden konnte. Meist waren Herolde vorher Boten, Ausrufer, Gesinde, Spielleute, Abendunterhalter. Sie konnten aber auch aus höheren Ständen kommen.
Die Position des Herolds war von der sozialen Herkunft unabhängig.
Wichtige Herolde bzw. Wappenkönige führen eigene Amtsnamen. Der Herold des Kaiser Maximilians der für den Bereich Jerusalem zuständig war hier mit Beinamen Jerusalem, genau wie sein Kollege im Deutschen Raum mit dem Namen Teutschland unterzeichnete.
Innerhalb des Heroldsamtes gab es eine klare Hierarchie:
Ganz oben stand wie oben erwähnt, der Wappenkönig, der König der Herolde zuständig für gewissen Bereiche eines Königreiches. Danach kamen die Herolde und danach die Persevanten.
Sie waren Amtsanwärter und Gehilfen und konnten nach 7 Jahren zum Herold ernannt werden.
Die Aufgaben des Herolds
Er musste ein umfassende Kenntnis aller relevanten Wappen und Abstammungen, sowie eine ausgedehnte Personenkenntnis haben.
Eine fundierte Kenntnis der ritterlichen Kampftechniken und des höfischen Lebens waren ebenso wie Sprachkenntnisse, bei diplomatischen Missionen auch ausgedehntere Fremdsprachenkenntnisse von eminenter Bedeutung.
Lesen und Schreiben können waren Grundvoraussetzungen .Bekanntmachung von Verfügungen des Dienstherrn, gehören zum Kern des sich langsam herausbildenden Hofstaates.
Der Herold trug keine Waffen, höchstens ein Kettenhemd, da ihm kein Eingriff in Kampfhandlungen, erlaubt war.
Die Übermittlung von Botschaften an gegnerische Lager (Kampfansagen, Herausforderungen, Übergaben, Kapitulation, Verhandlungen, Organisation von Zweikämpfen) sowie ein absolutes Schweigegebot nach Besuchen im gegnerischen Lager gehörten auch zu diesem Amt.
Ein Herold darf seinem Herrn zwar Ratschläge erteilen nähere Information über den Gegner würden ihn zu einem Spion machen.
Weiter Aufgaben waren:
Bezeugung und Beurkundung der Verleihung von Ritterwürden (vor Kampfhandlungen war es üblich, neue Ritter zuernennen)
Protokollieren von Testamenten vor Kampfhandlungen Kenntnisnahme von Identifizierungsmerkmalen (auch körperlicher Art) von Schlachtteilnehmern,
Sicherstellen von Wertsachen, Aufpflanzen der Fahnen , Einsammeln der erbeuteten Feldzeichen ,
er meldete Beobachtung über das Verhaltens von einzelnen Rittern im Kampf,
er klärte Streitfragen nach der Schlacht und
führte Musterungsverzeichnisse.
Er identifizierten Gefallene und gab die Namen derselben an die beteiligten Parteien weiter.
Nach einem Kampf gab es ein Treffen der Herolde beider Seiten zur Feststellung des Siegers
Der ritterliche Ton verlangt, dass Herolde des Verlierers sich zum Sieger begeben und diesen zu seinem Sieg beglückwünschen.
Auch beim Turnier(Stechen) war der Herold gefragt. Er führte die genealogische Prüfung(es musste eine gewisse Anzahl adeliger Vorfahren an dem Turnier teilgenommen haben) oder heraldische Prüfung(Prüfung der Wappen der Teilnehmer auf Richtigkeit, Prüfung auf Einhaltung der heraldischen Regeln.
Zurückweisung von Wappen, die gegen die Regeln verstießen , war möglich und damit auch der Teilnehmer.
Er kümmerte sich um die Anlage von entsprechenden Teilnehmerlisten (Gelegenheitswappenrollen) und allgemeiner von Wappenbüchern oder Wappenrollen zum eigenen Gebrauch. sowie die Organisation, professionelle Durchführung der Ritterspiele wobei er als Schiedsrichter und Berichterstatter auftrat
Aufgrund dieser Herausragenden Stellung und der Wichtigkeit seines Amtes hatte er weitreichende Rechte
Er besaß wie heute unsere Staatsmänner Unverletzlichkeit, Immunität sowie das Recht, gegnerische Lager als Parlamentär zu betreten und unversehrt wieder zu verlassen, z. B. um Botschaften zu übermitteln, den Kampf anzubieten, um Waffenstillstände zu vereinbaren, um Herausforderungen zu Zweikämpfen zu übermitteln, um Friedensverhandlungen vorzuschlagen oder um Gefangene zu besuchen.
Daher wurde er auch nach einem Sieg nicht gefangengenommen .Weitere Privilegien waren
Abgabenfreiheit, Steuerfreiheit und das Privileg der Freizügigkeit (Reisefreiheit)
DAS WAPPEN:
Der Schild ist der wesentlichste Bestandteil eines Wappens. Ursprünglich bestand das Wappen nur aus dem Schild.
Der Inhalt eines Schildes wird in Heroldsbilder, das sind die verschiedenen Schildeinteilungen und gemeine Figuren, in der Regel stilisierte Tiere, Pflanzen und Fabelwesen, eingeteilt.
Buchstaben (nicht zu verwechseln mit dem Wappenspruch) und Zahlen sind untypisch in der Heraldik.
Erst im ausgehenden Mittelalter kamen Helm, Helmzier und Helmdecke hinzu. Zuerst der Topfhelm, dann der Kübelhelm,später der Stechhelm und der Bügelhelm.
Als Helmzier wurden Flügel, Hörner, steigende Pferde, Vögel, Geweihe usw. aufgesetzt. Die Stellung der Helmzier richtet sich dabei immer nach der Blickrichtung des Helms.
Bei Wappen adliger Familien wurden statt Helm und Helmzier auch Kronen auf den Schild aufgesetzt, was bei bürgerlichen Wappen nicht üblich war.
Die Helmdecke war ursprünglich ein Bestandteil des Helms. Sie wurde später zur ornamentalen Ausschmückung des Wappenbildes benutzt und im Stil dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst
.Ein vollständiges Wappen besteht im wesentlichen aus dem: Schild, dem Helm, der Helmzier und der Helmdecke Zubehör sind Wappensprüche, Würden- und Rangabzeichen, Schildhalterfiguren und Orden.
Bürgerliche Wappen zeigen in der Regel den (älteren) Stechhelm, adlige Wappen dagegen den Bügelhelm.
Die Heraldik kennt nur bestimmte „Farben“ (Rot, Blau, Schwarz, Grün und (seltener) das Purpur) und „Metalle“ (Gold/Gelb und Silber/Weiß).Daneben wird Pelzwerk (Hermelin, Feh und Hirsch) dargestellt. Dieses Pelzwerk kann mit Metallen und Farben auch kombiniert werden.
Erst im ausgehenden Mittelalter kamen Helm, Helmzier und Helmdecke hinzu. Zuerst der Topfhelm, dann der Kübelhelm, später der Stechhelm und der Bügelhelm.
HERALDISCH GEWÄNDER UND INSIGNIEN:
Wappenverzierte Wappenröcke (sog. Tappert) waren die Amtskleidung der Herolde Er ist meistens aus einem festen Stoff geschnitten damit der Tappert damit die darauf aufgenähten Wappen nicht durch Falten verdeckt werden.
Er wurde an den Seiten offen und ungegürtet getragen.
Es gibt unterschiedliche Arten wie ein Tappert mit Wappen verziert werden kann. Ein Herold der eine feste Anstellung am Hofe hat wird auf seinem Tappert nur das Wappen seines Herren tragen, wogegen ein freier Herold auf seinem Tappert auch alle Wappen derer tragen konnte in deren Dienst er schon gestanden hat.
Ein weiteres typisches Zeichen für einen Herold ist der Heroldsstab.
Ein meist weißer dünner Stab umwunden von zwei Schlangen, gekrönt von einem Flügelpaar(Flügelschuhe von Hermes) und einem Wagenrad . Seine Länge betrug von ungefähr 100 bis 150 cm .Er ist entstanden aus der Sage um den Götterboten Hermes .
Durch Kontakte zwischen griechischer und ägyptischer Kultur, spätestens seit der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen entwickelte sich eine Verknüpfung des griechischen Hermes mit dem Ägyptischen Gott Thot.
Oft als Pavian oder Ibis dargestellt, galt Thot als Erfinder der Zeitrechnung, der Schrift und der Wissenschaften, insbesondere der Mathematik und Astronomie, und war der Gott der Gesetze, der Weisheit, der Magie, der Weissagung und der heiligen Bücher.
Er diente Protokollführer der Götter und notierte das Urteil, wenn die Seelen der Verstorbenen in der Unterwelt gegen die Feder der Wahrheit aufgewogen wurden.
Wie Hermes galt er als Übermittler der Entscheidungen der Götter. Der Stab des Hermes hatte bei den Griechen vielfältige Bedeutung. Ursprünglich ein Zauberstab, galt er später vorwiegend als Symbol des Herolds und als Friedenssymbol.
Nach einer Legende fand Hermes einst zwei Schlangen in heftigem Kampfe ineinander verschlungen. Mit einem Olivenzweig trennte er die Kämpfenden, und zum Dank dafür umschlangen sie den Stab friedlich und wandten sich in Liebe einander zu.
Hermes mit seinem Symbol galt fortan als Friedensstifter. Dies ist die positivste Bedeutung, die der Hermesstab erlangt hat. Bei den Römern galt er neben dem Friedenszeichen auch als Symbol für Handel und Verkehr(Wagenrad auf dem Heroldsstab). BLASONIERUNG :Aus dem Französischen übernommene Kunstsprache der Heraldik zur Beschreibung der Wappen Blason bedeutet Schild, blasonieren heißt also einen Schild beschreiben.
Geviert, erstes und viertes Feld schwarz mit silbernem Doppeladler mit goldenem Schnabel und goldenen Läufen zweites und drittes Feld Gold mit schwarzen Balken(Graf von Meurs, Saarwerden (Für ausführliche Informationen bitte bei Wikipedia das Stichwort “Heraldik “eingeben.)